Erfahrungsbericht Gruppenaufstellung

Stefanie, 30 Jahre, verheiratet, Mutter von zwei Kindern

 

Meine Ärztin verwies mich zu Angela und Karl in den Freiraum nach Purbach. Ich hatte schon einige Systemische Aufstellungen besucht und dachte, ich werde nichts Neues erfahren. Ich wurde gleich einmal von der liebevoll gestalteten Umgebung überrascht. Wo mein Auge hin sah, entdeckte ich viele liebe Details. Wir wurden mit einem beruhigenden, vertrauten Lächeln sehr herzlich empfangen. Was war dieses Mal anders? Einfach alles.

 

Der gemeinsame Tag wurde mit einer Meditation eröffnet, mit der ich und die anderen Teilnehmer gleich in eine getragene Verbundenheit geführt wurden. Ich hatte Zeit anzukommen und konnte meine Gedanken zur Ruhe bringen. All die Themen, mit denen ich gekommen war, bekamen eine andere Wertigkeit. Sie waren auf einmal zu Möglichkeiten geworden, tiefer in mich zu schauen und einen bewussten Schritt zu mir zu machen. Ich konnte meine Themen plötzlich umarmen und fühlte ein Vertrauen in mir wachsen.


Wie schon oft zuvor, stellte ich das Thema Mutter auf. Meine Mutter hat mich bei meinem Vater gelassen, als ich noch ein Baby war. Mein Vater ist letztes Jahr gestorben, und ich fühle mich jetzt sehr alleine in mir. Alles hat sich verändert. Ich kann meine Kinder nicht mehr umarmen und fühle einen tiefen Schmerz in mir. Ich hatte kein Vorgespräch. Angela meinte bei der Anmeldung, ich solle in mich fühlen, ob ich ein Gespräch bräuchte. Es kam ein „nein“ in mir. Also machten wir keines. Vor der Aufstellung saß ich im Sessel neben Angela und wurde in eine wunderschöne Meditation geführt, die mein Herz weit werden ließ. Nach der Meditation fragte mich Angela, was mein Wunsch sei. Ich sagte ganz klar aus mir heraus: „Verbindung“.


Dann suchte ich jemanden für mich aus, für Mama und für meinen Vater und schaute erst mal nur zu. Ich sah, wie sich die Person, die mich darstellte, vor lauter Schmerz von den Eltern wegbewegte. Die Mama war da und hielt ihre Hand in meine Richtung ausgestreckt, aber sie wagte nicht, näher zu kommen.


Angela bat mich, in meine Rolle zu gehen. Es wurde nichts gesprochen. Es war so eine Kraft im Raum, die scheinbar alles durch die Repräsentanten zeigte. Ich ging in meine Rolle, und ich kann mich ehrlich gesagt nicht an alles erinnern. Es war so vieles, was ich an Heilung bekam. Ich holte mir Kraft vom Vater, und bei der Mama hatte ich so ein schweres Herz. Wir saßen dann alle irgendwann am Boden, die Großeltern und die Person, die die Heilung repräsentierte, und sie verband uns nach einer Weile. Ich war dem Papa sehr treu gewesen. Er war ja von der Mama verletzt worden, sodass ich ihm zuliebe nicht zur Mama ging.


Als Angela diese Worte in einem Lösungssatz sagte, bewegte sich etwas Großartiges in mir: Ich bewegte mich zur Mama hin und weinte ganz laut und tief. Das war ein Gefühl, wie ich es nie zuvor erlebt hatte.
Ich erfuhr eine ganz großartige Befreiung und Heilung. Der Tag verlief noch ganz wundervoll. Ich bekam noch ganz tolle Rollen, die ich aus meinem Leben kannte. Somit war der ganze Tag meine Lebensaufstellung. Ich fuhr nach Hause und umarmte meine Kinder. Ich weinte die ganze Nacht durch. Seit der Aufstellung fühle ich mich meiner Mutter gegenüber sehr neutral und habe positive Gedanken über meine Kindheit mit meinem Vater. Es fühlt sich so an, als hätte es keine Bedeutung mehr, wer da war. Ich bin in mir angekommen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese wundervolle Ausftellungsart, wie sie im Freiraum angeboten wird, bei Angela und Karl erleben durfte. Ein großer Schritt ist passiert.

 

Danke!